Unterwegs in den Bergen

Unterwegs in den Bergen

Täglich in der frischen Luft unterwegs sein und die höchsten Gipfel unserer Region erklimmen? – Das ist doch der Traum jedes einzelnen Bergliebhabers oder jener die es noch werden möchten. Doch was alles an Know-How und Training dahinterstecken muss, um sich als Bergführer bezeichnen zu können und wie die Bergsteigerkultur das Kaunertal seit über hundert Jahren prägt, weiß so gut wie keiner.

Liebe zu den Bergen entdeckt

Nach der Gründung der österreichischen und deutschen Skiverbände um 1900, wurde die Faszination rund um die Berge immer größer und Ausflüge in die Alpenregionen immer beliebter.
Dadurch gewann auch der Beruf des Bergführers immer mehr an Stellenwert. Im Laufe der Zeit wurde der Bergführer zu einem sehr gefragten und angesehenen Mann.
Bis die nach Berggipfeln strebenden Gäste den Weg ins wunderschöne Kaunertal fanden, vergingen aber trotzdem noch einige Jahre. Erst um 1920 herum, entdeckten zahlreiche Bergsteiger das Kaunertal. Grund dafür könnte vielleicht auch sein, dass bis dahin bereits alle Erstbesteigungen auf die heimischen Gipfel erfolgt und dokumentiert waren und auch schon erste Autos und Reisebusse bis weit ins hintere Kaunertal auf teils noch provisorischen Straßen gefahren sind.

Ausgestattet mit langen selbstgemachten Eispickeln und selbstgeknoteten Sitzgurten ging es hoch hinaus. So waren die “Taler-Bergführer” wie hier im Bild Eduard Larcher mit den ersten Touristen auf dem Gepatschgletscher auf weit über 3.000 m Seehöhe unterwegs.

Wusstest du, dass der Gepatschferner mit einer Fläche von über 16 km² der zweitgrößte Gletscher Österreichs ist gemeinsam mit den angrenzenden Kesselwandferner bilden die beiden Gletscher mit 18 km² sogar die größte zusammenhängende Gletscherfläche Österreichs

Die 80 Kaunertaler-Dreitausender bieten eine perfekte „Spielwiese“ für alle Berg-Enthusiasten.
Gipfel wie die Watzespitze (3.533 m) und die Weißseespitze (3.526 m) zählen im Kaunertal zu den höchsten und beliebtesten Bergen. Atemberaubende und grenzenlose Aussichten sind bei diesen Touren garantiert und faszinieren früher wie heute zahlreiche Bergsteiger.

Bei einer Bergtour auf den “Hausberg” des Kaunertaler Gletscherskigebietes – die Weißseespitze – kann man sogar 2 der höchsten Berge von ganz Österreich bestaunen.

Die Weißkugel (auch Palla Bianca genannt) mit 3.739 m und die Wildspitze (höchster Berg von Tirol) mit 3.774 m liegen in unmittelbarer Sichtweite und scheinen zum greifen nahe.

Mitunter verantwortlich für den Bergsteiger-Boom im Kaunertal waren die zahlreichen Schutzhütten der Alpenvereine, welche sich teilweise auf über 3.000 m Seehöhe befinden und somit ein idealer Zwischenstopp bei Gletschertouren waren.
Viele dieser Hütten wurden bereits im 18. bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut.
Das Gepatschhaus entlang der Kaunertaler Gletscherstraße ist eine der beliebtesten Hütten seit seiner Erbauung im Jahre 1873 und zugleich auch die älteste Hütte des deutschen Alpenvereins.

Der Bergführer – mit Profis in den Bergen unterwegs

Damals wie heute zählen die Kaunertaler Bergführer zu den erfahrensten in ihrem Gebiet. Doch bevor man sich überhaupt als Bergführer bezeichnen darf, steckte schon immer sehr viel Arbeit und vor allem Schweiß dahinter. Unzählige Touren aller Schwierigkeitsstufen sind nur ein kleiner Teil der strengen Ausbildung.

Schon um 1900 wurden die Fähigkeiten jedes einzelnen Bergführers strengstens von den Alpenvereinen kontrolliert. So musste jeder angehende Führer seine Touren im sogenannten „Bergführer-Buch“ genauestens protokollieren und den Kontrolleuren des österreichischen und Deutschen Alpenvereins vorlegen.
So wurde beispielsweise Bergführer Praxmarer Josef (unten im Bild) im Jahre 1925 auch für Touren in den Ostalpen als geeignet bewertet. Zu dieser Zeit gab es bereits 20 Kaunertaler Bergführer.

Auf der sogenannten „Führertafel“ (zu finden im Talmuseum) konnte man sich zu Zeiten ohne Handy und Internet über aktuell verfügbare Bergführer informieren.

Bis heute hat sich an den hohen Anforderungen an einen Bergführer nichts geändert. So müssen angehende Bergführer unter anderem mehrere 4.000 er und alle Möglichkeiten einer Spalten-/Gletscherbergung wie im Schlaf beherrschen. Nur durch regelmäßiges Training in den Bergen können sie sich zurecht als “Profis der Berge” bezeichnen.

Gepatschhaus - Treffpunkt der Bergführer

Damals wie heute treffen sich die Kaunertaler Bergführer im Gepatschhaus und nutzen die Hütte als Ausgangspunkt für ihre Tourenangebote.

Was sich seit jeher nicht verändert hat: Für ein gemütliches Gläschen Wein und einen “Huangert” mit den Kollegen beim Gepatschhaus musste schon immer genug Zeit sein!

Genau diese gesseligen Momente zeichnen unsere Bergführer aus. Spannende Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben und bei geführten Bergtouren natürlich gerne weiter erzählt. Diese, teils schon historischen Erzählungen von damals machen einen Tag mit einem unserer Bergführer zu etwas ganz besonderem.

So ist einer der füheren “Kaunertaler-Schmuggler” noch immer aktiver Bergführer und kann so manches Schmunzeln beim Erzählen in die Gesichter zaubern.

Flaschenpost-Fund im Gletschermeer

Den Begriff Flaschenpost verbinden viele mit Ozeanen oder Flüssen – nicht aber im Kaunertal! Während einer Gletscherüberquerung im Jahr 2003 machte der Kaunertaler Bergführer Alois Gfall auf dem Kaunertaler-Meer, dem Gepatschferner, einen merkwürdigen Fund: Im aufgefirnten Gletschereis lag eine grüne Flasche mit einem gut erhaltenden handgeschriebenen Zettel. Absender der knapp 100 Jahre alten Post waren der Münchner und Arlberger Skiclub. Diese waren bereits im Juli 1911 am mächtigen Gepatschgletscher Skifahren und bezeichneten sich selbst als die “Sommerskiläufer”.

Kaunertaler Bergführer und internationale Schauspiel-Stars gemeinsam auf Tour?

Was sich auf den ersten Moment wie eine Filmgeschichte anhört, gehört im Kaunertal schon fast zum Arbeitsalltag einiger Bergführer.
Die vom Gletscher geformte Landschaft des hinteren Kaunertals dient als Kulisse für großes Kino aus Europa und Hollywood. So einige internationale Film-Stars konnten sich bereits selbst von der wunderschönen Gipfelwelt des Kaunertals überzeugen.

Hier kommen dann wieder unsere Bergführer ins Spiel. Diese führten schon so einige Stars sicher durch die Kaunertaler Berge und bescherten ihnen so manches Gipfelglück.
Spaß darf aber auf den zahlreichen Filmsets auf keinen Fall fehlen. So lassen sich Schauspieler immer wieder lustige Aktionen einfallen, um unsere Bergführer während den Drehpausen zu unterhalten.

Sebastian Ströbel zeigte HIER im Video besonders viel Kreativität und sorgte bestimmt für viel Gelächter.

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